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Anzeige von Netzwerkschnittstellen in Linux

Lukas Fuchs vor 7 Monaten in  Fehlerbehebung 3 Minuten Lesedauer

Befehl zum Anzeigen von Netzwerkschnittstellen

Um die auf deinem Linux-System verfügbaren Netzwerkschnittstellen anzuzeigen, kannst du den Befehl ip verwenden. Dies ist ein vielseitiges Werkzeug, das eine Reihe von Funktionen im Zusammenhang mit der Netzwerkverwaltung bietet, einschließlich der Anzeige von Informationen zu Netzwerkschnittstellen.

Syntax

Die allgemeine Syntax des Befehls ip zum Anzeigen von Netzwerkschnittstellen lautet wie folgt:

ip addr show

Ausgabe

Die Ausgabe des Befehls ip addr show umfasst eine detaillierte Liste aller auf deinem System verfügbaren Netzwerkschnittstellen. Jede Schnittstelle ist durch ihren Namen, ihren Hardwaretyp, ihre IP-Adresse und zugehörige Informationen gekennzeichnet.

Beispielsweise zeigt die folgende Ausgabe Informationen zu zwei Netzwerkschnittstellen auf einem System:

1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN
    link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
    inet 127.0.0.1/8 scope host lo
       valid_lft forever preferred_lft forever
    inet6 ::1/128 scope host
       valid_lft forever preferred_lft forever
2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP qlen 1000
    link/ether 00:0c:29:3a:69:8c brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 192.168.1.10/24 brd 192.168.1.255 scope global eth0
       valid_lft forever preferred_lft forever
    inet6 fe80::20c:29ff:fe3a:698c/64 scope link
       valid_lft forever preferred_lft forever

In dieser Ausgabe:

  • lo ist die Loopback-Schnittstelle, die für die lokale Kommunikation verwendet wird.
  • eth0 ist die Ethernet-Schnittstelle, die mit dem Netzwerk verbunden ist.

Jede Zeile in der Ausgabe enthält Informationen über eine bestimmte Netzwerkschnittstelle, darunter:

  • Name: Der Name der Schnittstelle (lo oder eth0 in diesem Beispiel).
  • Flags: Zeigt an, ob die Schnittstelle aktiv (UP), inaktiv (DOWN), bereit (READY) oder anderweitig konfiguriert ist.
  • MTU: Die maximale Übertragungseinheit (Maximum Transmission Unit) für die Schnittstelle, die die maximale Größe eines einzelnen Pakets angibt, das über die Schnittstelle übertragen werden kann.
  • Link/Hardware-Adresse: Die MAC-Adresse der Schnittstelle, die zur Identifizierung des Geräts im Netzwerk verwendet wird.
  • IP-Adresse: Die IP-Adresse der Schnittstelle, falls zugewiesen.
  • Netzwerkmaske: Die Subnetzmaske, die das Netzwerk angibt, zu dem die Schnittstelle gehört.
  • Broadcast-Adresse: Die Broadcast-Adresse für das Netzwerk, zu dem die Schnittstelle gehört.
  • Gültigkeitsdauer: Die Gültigkeitsdauer der IP-Adresse, falls sie dynamisch zugewiesen wurde.
  • Bevorzugte Gültigkeitsdauer: Die bevorzugte Gültigkeitsdauer der IP-Adresse, falls sie dynamisch zugewiesen wurde.

Ausgaben des Befehls verstehen

Name und Konfiguration

Die erste Zeile der Ausgabe zeigt den Namen der Netzwerkschnittstelle, z. B. "eth0" oder "wlan0". Dieser Name ist wichtig, da er zum Konfigurieren der Schnittstelle und zum Verweisen darauf in anderen Befehlen verwendet wird.

Direkt nach dem Namen folgt der Konfigurationsstatus der Schnittstelle. Wenn sie aktiv ist, wird "UP" angezeigt, andernfalls "DOWN".

Verbindungsstatus

Die nächste Zeile gibt den Verbindungsstatus der Schnittstelle an. Wenn sie mit einem Netzwerk verbunden ist, wird "LINK UP" angezeigt, andernfalls "LINK DOWN".

Hardwareadresse

Die Hardwareadresse (auch bekannt als MAC-Adresse) ist eine eindeutige Kennung für die Netzwerkkarte. Sie wird in der Zeile "HWaddr" angezeigt und besteht aus sechs Hexadezimalzahlen, die durch Doppelpunkte getrennt sind, z. B. "00:11:22:33:44:55".

Internet Protocol (IP)-Adressen

Wenn die Schnittstelle mit einem Netzwerk verbunden ist, zeigt die Ausgabe eine oder mehrere IP-Adressen an, die ihr zugewiesen wurden. Die Zeile "inet addr" gibt die primäre IPv4-Adresse an, während "inet6 addr" die primäre IPv6-Adresse angibt.

Weitere Informationen

Die Ausgabe kann auch weitere Informationen wie die Broadcast-Adresse (Bcast), die Netzmaske (Mask) und die Übertragungsgeschwindigkeit (Speed) enthalten. Diese Informationen können bei der Diagnose von Netzwerkproblemen hilfreich sein.

Zu berücksichtigende Optionen

Beim Anzeigen von Netzwerkschnittstellen mit dem Befehl ifconfig stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung, die deine Ausgabe anpassen und weitere Informationen liefern können.

### Filteroptionen

  • -a, --all: Zeigt alle Schnittstellen an, auch die inaktiven. Dies kann bei der Fehlersuche hilfreich sein.
  • -i, --interface INTERFACES: Filtert die Ausgabe, sodass nur die angegebenen Schnittstellen angezeigt werden. Dies ist praktisch, wenn du an den Details einer bestimmten Schnittstelle interessiert bist.

### Ausgabeformatierungsoptionen

  • -s, --short: Gibt eine kompaktere Ausgabe aus, die nur den Schnittstellennamen, die IP-Adresse und den Status enthält.
  • -v, --verbose: Erzeugt eine ausführlichere Ausgabe mit zusätzlichen Details wie der MAC-Adresse, den Übertragungsgeschwindigkeiten und den Verbindungsinformationen.

### Sonstige Optionen

  • --help: Zeigt die Hilfeinformationen für den Befehl ifconfig an und listet alle verfügbaren Optionen auf.
  • --version: Zeigt die Versionsinformationen für den Befehl ifconfig an.
  • -t: Zeigt den Zeitstempel an, zu dem die Schnittstelleninformationen gesammelt wurden.
  • --state: Gibt den Status der Schnittstelle an, z. B. "UP" oder "DOWN". Dies kann bei der Diagnose von Verbindungsproblemen hilfreich sein.

Verwendung von Schnittstellennamen

Wenn du die Netzwerkschnittstellen deines Systems ansiehst, siehst du möglicherweise Namen wie eth0, wlan0 oder enp0s3. Diese Namen identifizieren eindeutig jede Schnittstelle und werden verwendet, um sie in anderen Befehlen und Konfigurationen zu referenzieren.

Erkennen des Schnittstellennamens

Um den Namen einer bestimmten Schnittstelle herauszufinden, kannst du den Befehl ifconfig verwenden. Dieser Befehl listet alle aktiven und inaktiven Schnittstellen auf deinem System auf.

ifconfig

Suche in der Ausgabe nach dem Abschnitt, der deiner Schnittstelle entspricht. Der Name der Schnittstelle wird neben dem Eintrag "Gerät" aufgeführt.

Verwendung des Schnittstellennamens

Sobald du den Namen der Schnittstelle kennst, kannst du ihn in anderen Befehlen und Konfigurationen verwenden. Hier sind einige Beispiele:

  • IP-Adresse zuweisen: Verwende den Befehl ifconfig mit der Option -a (alle Schnittstellen auflisten) und der Option up (Schnittstelle aktivieren), um einer Schnittstelle eine IP-Adresse zuzuweisen.
sudo ifconfig <Schnittstellenname> <IP-Adresse> netmask <Netzwerkmaske> up
  • Netzwerkroute hinzufügen: Verwende den Befehl route add mit der Option -i (Schnittstelle angeben), um eine Netzwerkroute über eine bestimmte Schnittstelle hinzuzufügen.
sudo route add <Zielnetzwerk> via <Ziel-Gateway> -i <Schnittstellenname>

Schnittstellennamen in Konfigurationsdateien

Schnittstellennamen werden auch in Konfigurationsdateien wie /etc/network/interfaces oder /etc/sysconfig/network verwendet. Diese Dateien definieren die Netzwerkeinstellungen für dein System und beziehen sich auf die Schnittstellen über ihre Namen.

Beispiel aus der Datei /etc/network/interfaces:

auto <Schnittstellenname>
iface <Schnittstellenname> inet dhcp

Durch das Verstehen der Verwendung von Schnittstellennamen kannst du die Netzwerkeinstellungen deines Linux-Systems gezielt konfigurieren und verwalten.

Erkennen von aktiven und inaktiven Schnittstellen

Für die Fehlersuche und Verwaltung deiner Netzwerkkonfiguration ist es wichtig, zwischen aktiven und inaktiven Netzwerkschnittstellen zu unterscheiden.

Anzeichen einer aktiven Schnittstelle

  • Link-Status: "UP" (auf Deutsch: AKTIV)
  • IPv4-Adresse: Wird zugewiesen
  • RX/TX-Pakete: Es werden Daten empfangen und gesendet

Anzeichen einer inaktiven Schnittstelle

  • Link-Status: "DOWN" (auf Deutsch: INAKTIV)
  • IPv4-Adresse: Nicht zugewiesen
  • RX/TX-Pakete: Keine Aktivität

Überprüfung des Status über den Befehl ifconfig

Der Befehl ifconfig zeigt den Status aller Netzwerkschnittstellen an. Die Ausgabe enthält folgende Informationen:

  • Link-Status: UP (aktiv) oder DOWN (inaktiv)
  • Hardware-Adresse: Die MAC-Adresse der Schnittstelle
  • inet-Adresse: Die IPv4-Adresse (oder IPv6-Adresse)
  • RX-Bytes: Anzahl der empfangenen Bytes
  • TX-Bytes: Anzahl der gesendeten Bytes

So findest du aktive Schnittstellen

Um aktive Schnittstellen zu identifizieren, suche nach folgenden Anzeichen:

  • Link-Status: UP
  • inet-Adresse: Zugewiesen (z. B. 192.168.1.10)

So findest du inaktive Schnittstellen

Um inaktive Schnittstellen zu identifizieren, suche nach folgenden Anzeichen:

  • Link-Status: DOWN
  • inet-Adresse: Nicht zugewiesen (z. B. 0.0.0.0)

Fehlersuche bei Verbindungsproblemen

Wenn du auf Verbindungsprobleme stößt, kann die Anzeige deiner Netzwerkschnittstellen wertvolle Informationen liefern. Hier sind einige wichtige Fragen, die du dir stellen solltest:

Ist die Schnittstelle aktiv?

Verwende den Befehl ifconfig oder ip link, um zu überprüfen, ob die Schnittstelle aktiv (UP) oder inaktiv (DOWN) ist. Ist sie inaktiv, versuche sie mit dem Befehl ifconfig <Schnittstelle> up oder ip link set <Schnittstelle> up zu aktivieren.

Ist die Schnittstelle richtig konfiguriert?

Überprüfe die IP-Adresse, Subnetzmaske und das Standard-Gateway der Schnittstelle. Du kannst dies mit dem Befehl ip addr show <Schnittstelle> tun. Stelle sicher, dass die Konfiguration korrekt zu deinem Netzwerk passt.

Ist das Kabel angeschlossen und in gutem Zustand?

Überprüfe, ob das Ethernet-Kabel sicher mit deinem Computer und dem Netzwerkgerät verbunden ist. Tausche das Kabel bei Bedarf aus, um sicherzustellen, dass es nicht beschädigt ist.

Gibt es Konflikte mit anderen Geräten?

Überprüfe, ob andere Geräte in deinem Netzwerk dieselbe IP-Adresse verwenden. Du kannst dies mit einem Tool wie nmap oder arp -a ermitteln.

Sind die Firewall-Regeln korrekt?

Stelle sicher, dass die Firewall deines Computers den ausgehenden und eingehenden Datenverkehr auf der betroffenen Schnittstelle zulässt. Du kannst die Firewall-Regeln mit dem Befehl ufw status oder einem GUI-Tool wie gufw überprüfen.

Bietet dein Internetdienstanbieter (ISP) Dienst an?

Überprüfe, ob dein ISP aktuell einen Ausfall hat. Du kannst dies tun, indem du ihre Website besuchst oder sie direkt anrufst.

Weitere Tools zur Fehlersuche

  • Wireshark: Ein Netzwerkprotokollanalysator, der dir dabei hilft, Datenverkehr auf der Schnittstelle zu überwachen.
  • ethtool: Ein Tool zum Abrufen von Informationen und Steuern von Ethernet-Geräten.
  • traceroute: Ein Tool zum Verfolgen des Pfades von Paketen von deinem Computer zu einem Ziel.
  • mtr: Ein Tool, das eine Kombination aus Ping und Traceroute bietet, um Netzwerkprobleme zu diagnostizieren.

Zusätzliche Tools zum Anzeigen von Netzwerkschnittstellen

Neben dem Befehl ifconfig stehen dir auch andere Tools zur Verfügung, um Netzwerkschnittstellen anzuzeigen. Jedes Tool bietet einzigartige Funktionen und Perspektiven, die dir helfen können, Netzwerkeff Probleme eingehender zu untersuchen und zu lösen.

### ip

Das Tool ip ist ein vielseitiges Netzwerkverwaltungstool, das erweiterte Optionen zum Anzeigen von Netzwerkschnittstellen bietet. Mit den folgenden Befehlen kannst du detailliertere Informationen abrufen:

  • ip addr: Zeigt die IP-Adressen und zugehörigen Informationen für alle Netzwerkschnittstellen an.
  • ip link: Zeigt den Status und die Konfiguration der Netzwerkschnittstellen an, einschließlich ihrer MAC-Adressen.
  • ip route: Zeigt die Routing-Tabelle an, die Informationen über die nächsten Hops und Zielnetzwerke enthält.

### netstat

Das Tool netstat kann verwendet werden, um aktive Netzwerkverbindungen und den Status von Ports anzuzeigen. Die folgenden Befehle sind nützlich für die Fehlersuche bei Verbindungsproblemen:

  • netstat -i: Zeigt Statistiken für jede Netzwerkschnittstelle an, einschließlich empfangener und gesendeter Pakete.
  • netstat -f inet: Zeigt eine Liste aller aktiven TCP- und UDP-Verbindungen an.
  • netstat -p: Zeigt die Prozesse an, die bestimmte Ports verwenden.

### nmap

Nmap ist ein Open-Source-Port-Scanner, der verwendet werden kann, um Netzwerke zu erkunden und Schnittstellen zu identifizieren. Die folgenden Befehle können nützlich sein:

  • nmap -sL: Listet alle aktiven Schnittstellen auf deinem lokalen Computer auf.
  • nmap -sn <IP-Bereich>: Scannt einen Bereich von IP-Adressen nach aktiven Hosts und identifiziert deren Schnittstellen.
  • nmap -O: Versucht, das Betriebssystem und die Schnittstellenkonfiguration der Zielhosts zu ermitteln.

Fazit

Zusätzlich zu ifconfig bieten die Tools ip, netstat und nmap umfassende Funktionen zum Anzeigen von Netzwerkschnittstellen und zur Diagnose von Netzwerkproblemen. Durch die Nutzung dieser Tools kannst du ein tieferes Verständnis deines Netzwerks erlangen und potenzielle Probleme schneller lösen.

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