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Erstellung eines Linux-Benutzers: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Welcher Befehl wird zum Erstellen eines Linux-Benutzers verwendet?

Wenn du einem Linux-System einen neuen Benutzer hinzufügen möchtest, brauchst du den Befehl useradd. Dieser Befehl ist in den meisten Linux-Distributionen vorinstalliert.

Syntax

Die grundlegende Syntax des useradd-Befehls lautet:

useradd [Optionen] Benutzername

Wobei:

  • [Optionen] optionale Parameter sind, die die Benutzererstellung anpassen können
  • Benutzername der Name des Benutzers ist, den du erstellen möchtest

Optionen

Der useradd-Befehl bietet zahlreiche Optionen, mit denen du die Benutzererstellung anpassen kannst. Einige gängige Optionen sind:

  • -c "Kommentar": Fügt einen Kommentar zum Benutzerkonto hinzu
  • -d /pfad/zum/home/verzeichnis: Legt das Home-Verzeichnis des Benutzers fest
  • -g Gruppe: Weist den Benutzer einer Gruppe zu
  • -s Shell: Legt die Standard-Shell des Benutzers fest
  • -u Benutzer-ID: Weist dem Benutzer eine bestimmte Benutzer-ID zu

Wie wähle ich einen Benutzernamen?

Als Nächstes musst du einen Benutzernamen für deinen neuen Account wählen. Dieser Name wird verwendet, um dich bei deinem System anzumelden und dich von anderen Benutzern zu unterscheiden. Wähle einen Namen, der:

Unterscheidbar und eindeutig ist

Verwende eindeutige Begriffe, die sich von anderen Benutzernamen auf deinem System unterscheiden.

Leicht zu merken ist

Wähle einen Namen, den du dir gut merken kannst, damit du dich problemlos bei deinem Account anmelden kannst.

Sich auf persönliche oder berufliche Informationen bezieht

Du kannst einen Benutzernamen wählen, der deinen Namen, deine Berufsbezeichnung oder ein Hobby widerspiegelt.

Begrenzt ist

Die meisten Linux-Systeme begrenzen die Benutzernamen auf 32 Zeichen. Halte deinen Benutzernamen daher kurz und prägnant.

Keine Sonderzeichen enthält

Vermeide es, Sonderzeichen wie Leerzeichen, $, *, / oder # in deinem Benutzernamen zu verwenden.

Überlegungen zur Sicherheit

Wähle keinen Nutzernamen, der persönliche Informationen wie deinen Nachnamen oder dein Geburtsdatum enthält. Dies kann die Sicherheit deines Accounts beeinträchtigen.

Wie lege ich ein sicheres Passwort fest?

Die Festlegung eines sicheren Passworts ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit deines Linux-Systems. Befolge diese Schritte, um ein starkes und zuverlässiges Passwort zu erstellen:

Mindestlänge und Komplexität einhalten

Das Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein und eine Kombination aus Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten.

Vermeide gebräuchliche Wörter und Phrasen

Verwende keine Wörter, die in Wörterbüchern zu finden sind, oder leicht zu erratende Phrasen wie "Passwort1234".

Nutze einen Passwort-Manager

Ein Passwort-Manager wie LastPass oder 1Password kann dir dabei helfen, sichere Passwörter zu generieren und zu speichern.

Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung

Wenn möglich, richte die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ein, um eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzuzufügen. Bei dieser Option muss neben dem Passwort auch ein Code von deinem Mobilgerät eingegeben werden.

Tipps zur Passwortverwaltung

  • Ändere deine Passwörter regelmäßig.
  • Verwende für verschiedene Konten unterschiedliche Passwörter.
  • Vermeide es, Passwörter weiterzugeben oder online zu speichern.
  • Sei vorsichtig bei Phishing-E-Mails, die versuchen, deine Passwörter zu stehlen.

Wie weise ich dem Benutzer eine User-ID (UID) zu?

Eine User-ID (UID) ist eine eindeutige Nummer, die jeden Benutzer in einem Linux-System identifiziert. Die UID bestimmt, auf welche Ressourcen der Benutzer zugreifen kann und welche Berechtigungen er innerhalb des Systems hat.

UID-Bereich

Der UID-Bereich für Benutzerkonten wird in der Regel in zwei Abschnitte unterteilt:

  • System-UIDs: UID-Bereich 0-999, reserviert für Systemkonten und -dienste.
  • Benutzer-UIDs: UID-Bereich 1000-65535, steht für reguläre Benutzerkonten zur Verfügung.

Zuweisung einer UID

Um einem neuen Benutzer eine UID zuzuweisen, verwende den Befehl useradd. Du kannst die Option -u verwenden, um die gewünschte UID anzugeben. Alternativ kannst du auch die Option -o verwenden, um benutzerdefinierte Optionen anzugeben, einschließlich der UID.

Beispiel:

useradd -u 1002 neuer_benutzer

UID-Konflikte vermeiden

Stelle sicher, dass die gewählte UID nicht mit vorhandenen Benutzern oder Systemkonten kollidiert. Du kannst den Befehl cat /etc/passwd verwenden, um eine Liste aller Benutzer und ihrer UIDs anzuzeigen.

UID-Änderung

Die UID eines Benutzers kann nachträglich mit dem Befehl usermod geändert werden:

usermod -u neue_uid benutzername

Denke jedoch daran, dass das Ändern der UID Auswirkungen auf die Berechtigungen und den Zugriff des Benutzers auf Ressourcen haben kann. Es wird empfohlen, die UID nur bei Bedarf zu ändern.

Wie weise ich dem Benutzer eine Home-Verzeichnis zu?

Ein Home-Verzeichnis ist ein dedizierter Speicherort für die Dateien und Konfigurationen des Benutzers. Es ist üblich, dem Benutzer ein Home-Verzeichnis zuzuweisen, um seine Dateien und Einstellungen von den anderen Benutzern auf dem System zu trennen.

Erstellen eines Home-Verzeichnisses

Um ein Home-Verzeichnis zu erstellen, verwende den Befehl mkdir gefolgt vom Benutzernamen und dem Pfad zum Verzeichnis.

mkdir /home/benutzername

Festlegen des Besitzers

Nachdem das Home-Verzeichnis erstellt wurde, musst du dem neu erstellten Benutzer den Besitz zuweisen. Dies kann mit dem Befehl chown erreicht werden:

chown benutzername:gruppe /home/benutzername

Dabei ist "benutzername" der Name des Benutzers und "gruppe" die Gruppe, zu der der Benutzer gehört.

Festlegen der Berechtigungen

Standardmäßig haben nur der Besitzer und die Gruppe Zugriff auf das Home-Verzeichnis. Du kannst die Berechtigungen mit dem Befehl chmod anpassen, um anderen Benutzern oder Gruppen Zugriff zu gewähren.

Um beispielsweise Lese- und Schreibzugriff für alle Benutzer zu gewähren, verwende den folgenden Befehl:

chmod 755 /home/benutzername

Tipps

  • Das Home-Verzeichnis sollte sich im Verzeichnis /home befinden.
  • Der Name des Home-Verzeichnisses sollte dem Benutzernamen entsprechen.
  • Es wird empfohlen, den Besitz des Home-Verzeichnisses dem Benutzer zuzuweisen und die Berechtigungen so festzulegen, dass nur der Besitzer vollen Zugriff hat.

Wie gebe ich dem Benutzer Berechtigungen?

Sobald du einen Benutzer erstellt hast, musst du ihm die entsprechenden Berechtigungen zuweisen, damit er auf dem System bestimmte Aktionen ausführen kann. Dies ist wichtig, um die Sicherheit und Integrität des Systems zu gewährleisten.

Berechtigungsebenen

Es gibt drei Hauptberechtigungsebenen in Linux:

  • Benutzer: Berechtigung für den Benutzer selbst
  • Gruppe: Berechtigung für eine Gruppe von Benutzern
  • Andere: Berechtigung für alle anderen Benutzer auf dem System

Berechtigungstypen

Es gibt drei Hauptberechtigungstypen:

  • Lesen: Erlaubt dem Benutzer, die Datei oder das Verzeichnis anzuzeigen
  • Schreiben: Erlaubt dem Benutzer, die Datei oder das Verzeichnis zu bearbeiten
  • Ausführen: Erlaubt dem Benutzer, das Programm oder Skript auszuführen

Berechtigungen festlegen

Berechtigungen können mit dem Befehl chmod festgelegt werden. Die Syntax lautet wie folgt:

chmod [Optionen] [Berechtigungen] [Datei/Verzeichnis]

Zum Beispiel, um dem Benutzer benutzer1 Lese- und Schreibberechtigung für die Datei datei.txt zu geben, würdest du folgenden Befehl verwenden:

chmod 644 datei.txt

Dabei steht die Ziffer 6 für:

  • 4 (lesen) + 2 (schreiben) = 6

Die Berechtigungen können auch in oktaler Schreibweise angegeben werden, wobei jede Ziffer eine Berechtigungsebene darstellt:

  • 0: Keine Berechtigung
  • 1: Ausführen
  • 2: Schreiben
  • 4: Lesen
  • 5: Lesen und Ausführen
  • 6: Lesen und Schreiben
  • 7: Lesen, Schreiben und Ausführen

Daher könnte der obige Befehl auch wie folgt geschrieben werden:

chmod 644 datei.txt

Benutzergruppen

Benutzer können auch Gruppen zugewiesen werden, die eigene Berechtigungen haben. Dies vereinfacht die Berechtigungssteuerung, da Berechtigungen für eine ganze Gruppe anstatt für einzelne Benutzer festgelegt werden können.

Zum Hinzufügen eines Benutzers zu einer Gruppe verwende den Befehl usermod:

usermod -aG [Gruppe] [Benutzername]

Zum Beispiel, um den Benutzer benutzer1 der Gruppe benutzergruppe hinzuzufügen, würdest du folgenden Befehl verwenden:

usermod -aG benutzergruppe benutzer1

Wie füge ich den Benutzer zu Gruppen hinzu?

Nach der Erstellung des Benutzers kannst du ihn Gruppen hinzufügen, um ihm Berechtigungen für bestimmte Aufgaben oder Zugriff auf bestimmte Ressourcen zu erteilen. Die Verwaltung von Gruppen in Linux erfolgt über das Tool usermod.

Gruppe erstellen

Bevor du einen Benutzer einer Gruppe hinzufügen kannst, musst du zunächst die Gruppe erstellen. Verwende dazu den Befehl groupadd gefolgt vom Namen der Gruppe:

sudo groupadd neue_gruppe

Benutzer zu Gruppe hinzufügen

Wenn die Gruppe erstellt ist, kannst du dem Benutzer mit dem Befehl usermod beitreten:

sudo usermod -aG neue_gruppe benutzername

wobei:

  • -aG weist den Benutzer dem angegebenen Gruppennamen zu
  • neue_gruppe der Name der Gruppe ist, der der Benutzer hinzugefügt werden soll
  • benutzername der Name des Benutzers ist, der der Gruppe hinzugefügt werden soll

Primäre Gruppe festlegen

Du kannst die primäre Gruppe des Benutzers festlegen, indem du -g zum Befehl usermod verwendest:

sudo usermod -g neue_gruppe benutzername

wobei neue_gruppe der Name der Gruppe ist, die als primäre Gruppe des Benutzers festgelegt werden soll.

Benutzer aus Gruppe entfernen

Um einen Benutzer aus einer Gruppe zu entfernen, verwende den Befehl gpasswd gefolgt vom Namen der Gruppe und -d und dem Benutzernamen:

sudo gpasswd -d benutzername gruppe_name

wobei:

  • -d den Benutzer aus der Gruppe entfernt
  • gruppe_name der Name der Gruppe ist, aus der der Benutzer entfernt werden soll
  • benutzername der Name des Benutzers ist, der aus der Gruppe entfernt werden soll

Gruppenmitgliedschaft überprüfen

Du kannst die Gruppenmitgliedschaft eines Benutzers überprüfen, indem du den Befehl groups verwendest, gefolgt vom Benutzernamen:

groups benutzername

Fehlerbehebung bei der Benutzererstellung in Linux

Gelegentlich kannst du beim Erstellen eines Linux-Benutzers auf Probleme stoßen. Hier sind einige häufige Fehler und mögliche Lösungen:

Benutzername existiert bereits

Wenn du versuchst, einen Benutzer mit einem bereits vorhandenen Benutzernamen zu erstellen, erhältst du eine Fehlermeldung. Wähle einen anderen Benutzernamen, der noch nicht vergeben ist.

Ungültiger Benutzername

Benutzernamen in Linux müssen bestimmten Regeln folgen. Sie dürfen keine Leerzeichen, Sonderzeichen oder bestimmte reservierte Wörter enthalten. Vergewissere dich, dass dein Benutzername diesen Regeln entspricht.

Ungültiges Passwort

Passwörter in Linux müssen bestimmten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Vergewissere dich, dass dein Passwort lang genug ist, mindestens einen Großbuchstaben, einen Kleinbuchstaben, eine Zahl und ein Sonderzeichen enthält und nicht leicht zu erraten ist.

Fehler bei der Home-Verzeichniserstellung

Wenn das Home-Verzeichnis des Benutzers nicht erstellt werden kann, wird ein Fehler ausgegeben. Vergewissere dich, dass du über die erforderlichen Berechtigungen zum Erstellen von Verzeichnissen im Zielverzeichnis verfügst.

Fehler bei der Gruppenzuweisung

Wenn du einen Benutzer zu einer nicht vorhandenen Gruppe hinzufügst, wird ein Fehler ausgegeben. Stelle sicher, dass die Gruppe tatsächlich existiert, bevor du den Benutzer hinzufügst.

Verbindungsprobleme

Wenn du dich über SSH mit einem Remote-Server verbindest, kann es zu Verbindungsproblemen kommen, die die Benutzererstellung beeinträchtigen. Überprüfe deine Netzwerkverbindung und stelle sicher, dass der SSH-Port auf dem Server geöffnet ist.

Sonstige Fehler

Sollten andere Fehler auftreten, kannst du die folgenden Schritte zur weiteren Fehlerbehebung unternehmen:

  • Überprüfe die Berechtigungseinstellungen des Skripts oder Befehls, den du verwendest.
  • Überprüfe die Systemprotokolle auf Fehlermeldungen.
  • Suche im Internet nach dem spezifischen Fehler, den du erhältst, um zu sehen, ob andere Benutzer ähnliche Probleme hatten.
  • Konsultiere die Dokumentationsseiten für den Befehl oder das Skript, das du verwendest.